Merengue
Zugehörigkeit: Latein
Kurs: Salsa und Merengue Workshops
Modetanz aus Haiti, wo man teils spanisch, teils französisch spricht und wo es praktisch nur Schwarze und Mulatten gibt. Wie auf Kuba die Traditionen der Yoruba dominierten, so auf Haiti die der Dahomey. Deren afrikanische Traditionen haben sich dort ziemlich rein erhalten, wenngleich die alten Götter mit den katholischen Heiligen verschmolzen. Der Tanz bzw. seine charakteristische Hüftaktion (s.u.) entstand aus einem Hinktanz; das Hinken symbolisierte das Böse und Dunkle bzw. im Senken und Erheben Tod und Auferstehung.
Merengue-Aktion: Aus dem gleichnamigen Modetanz (s.o.), in dem ein generelles Merkmal der Lateinhüfte gesteigert und ausgeprägt wird: Die Hüfte geht in die jeweilige Gegenrichtung des Schritts, der mit Innenkante Ballen angesetzt und erst im nachfolgenden Taktteil belastet wird; die Hüfte kommt also immer mit Verspätung. Die Bewegung ist keine lineare, sondern eine zirkulär-rollende: Durch Contraction wird sie zuerst vorwärts, dann seitwärts und (bei Gewichtsübertragung) rückwärts gedreht, wobei im Standbein ein mehr oder weniger starker Fußswivel stattfindet. Meist werden mehrere Merengue-Aktionen nacheinander getanzt.
Textquelle: Wörterbuch des Tanzsports, © 1990, Kastell Verlag GmbH, ISBN 3-924592-21-7